• Der Lykia-Pool bei Nacht mit Beleuchtung

Wo die Götter wohnen. Sonnengrüße im warmen Licht der lykischen Küste

Was für ein Blick! Eben angekommen stehe ich auf der Sonnenterrasse des LYKIA Gäste- und Seminarhauses im Süden der Türkei und schaue ein bisschen überwältigt über die tiefblaue Bucht von Adrasan. Links und rechts die grün bewachsenen Ausläufer des Taurusgebirges, davor ein Meer aus Zypressen, Orangen- und Granatapfelplantagen. Die milde türkische Novembersonne wärmt meine Haut, eine laue Brise streicht mir um die Nase, in der Hand eine Tasse heißen und starken Cay.

Willkommen im Paradies zwischen Bergen, Meer und Sonne

Aber auch von innen wird’s warm. Hosgeldiniz! Was für eine herzliche Begrüßung durch Nina, Ismail und das Team der LYKIA-Familie. Noch vor dem ersten Sonnengruß auf der Yogamatte breitet sich in mir so ein OM-Gefühl aus, so ein wohliges: ah, angekommen! Und auch die Ahnung, an einem besonderen Ort zu sein. Was, wie sich die nächsten Tage zeigen wird, nicht nur an der fantastischen Lage dieses kleinen Yogaresorts zwischen Meer, Bergen, blauem Himmel und der Sonne liegt. Olympos liegt gleich eine Bucht weiter. Die Götter hatten schon immer einen guten Riecher für besondere Orte.

Hatte ich vorhin in der trüben und kalten Novemberstimmung Münchens wirklich gezweifelt, ob das wohl eine gute Entscheidung war, so ganz allein in die Türkei zu fliegen? Nicht wissend, mit wem ich die nächsten Tage verbringen werde? Wer mich in den Yogastunden anleiten würde? Ob mir manches nicht vielleicht auch zu esoterisch sein würde? Alle Bedenken verflüchtigen sich im Duft mediterraner Kräuter, werden vom Vogelgezwitscher und dem Rauschen der Bäume dieses üppigen Gartens leise übertönt. Schon ganz weit weg der Stress zuhause, der frühe Flug, die Müdigkeit. Ich habe Hunger, schlendere am azurblauen Pool vorbei zum Buffet und wieder zurück auf die Terrasse und genieße meinen ersten Salat mit frischen Tomaten, Gurken, Haloumi, Feta, Oliven und Fladenbrot. Mmmh, Lecker!

Mit der Kraft und Ruhe der Natur erwachen die Lebensgeister

Eigentlich wollte ich mir’s danach in dem kuscheligen Kösk, diese chilligen, mit Kissen ausgelegten Holzplattformen hier in der Gegend, gemütlich machen. Ein bisschen dösen oder schlafen nach der viel zu kurzen Nacht und der Anreise. Aber meine Lebensgeister sind wieder hellwach, möchten die Gegend auskundschaften. Silvia, meiner Tischnachbarin, geht es ähnlich und so schlendern wir an Gewächshäusern, Orangen- und Granatapfelplantagen vorbei ins Dorf und weiter an den Strand. Im Oktober war Granatapfelernte. Jetzt hängen an den Bäumen nur noch die letzten rot-goldenen prallen Früchte, manche aufgeplatzt. Dem tiefroten Saft, den wir am nächsten Morgen am Buffet selbst frisch auspressen, werden verjüngende Wirkungen nachgesagt. Ob Nina, Leiterin des LYKIA-Resorts und unsere Yogalehrerin für die nächsten Tage, auch deshalb so jugendlich wirkt?

Adrasan – verschlafenes Paradies an der lykischen Küste

Links und rechts des Weges scharren Hühner im Boden, Hunde blinzeln aus ihren Hütten, Ziegen und Rinder grasen unter Pappeln und Akazien. Adrasan ist ein herrlich verschlafener Ort an der lykischen Küste. Das Dorfleben findet gleich neben der Straße statt, die Bewohner grüßen uns freundlich, große Hotels fehlen zum Glück. Kaum zu glauben, das wir nur 90 km vom trubeligen Antalya und noch ein bisschen weniger vom touristisch doch schon arg überlaufenen Kemer entfernt sind.

Am Strand dann der erste türkische Kaffee auf der Terrasse eines Strandrestaurants. Er schmeckt herrlich bitter und süß. Vor uns rollen knisternd die Wellen des glasklaren Wassers über den kiesigen Strand. Wir fühlen uns wie im Paradies. Und das schon in den ersten Stunden. Ob es hier immer so ruhig sei, fragen wir den Besitzer. Im Frühjahr und im Herbst schon, erklärt er uns stolz in gebrochenem Deutsch. Im Sommer kämen überwiegend türkische Touristen, um der Hitze Antalyas oder dem Landesinneren zu entfliehen.

  • Buntes Schneckenhaus

Yoga in der Shivahalle

Nach der ersten Nacht in meinem einfachen aber kuscheligen Bungalow, in dem man neben dem Rauschen des Windes nur ab und zu die Hähne krähen hört, geht’s in die erste Yogastunde. Nina erwartet uns schon in der Shivahalle, ein lichtdurchfluteter Pavillon unter einem grünen Blätterdach, dessen transparente Plastikhaut man im Sommer einfach hochrollen kann.

Ein buntes Grüppchen von zwölf Frauen sitzt erwartungsvoll auf den Matten, Studentinnen in den Mittzwanzigern neben leicht ergrauten Damen jenseits der 50. In der Begrüßungsrunde macht Nina sich gewissenhaft ein Bild von uns: Wer hat welche Yogapraxis oder Erfahrung, wer hat körperliche Einschränkungen. Von der zaghaften Anfängerin bis zur Fortgeschrittenen mit mehreren Jahren Praxis tut sich ein breites Spektrum auf. Das sei für eine Yogalehrerin die größte Herausforderung, gibt Nina ganz offen zu. Aber sie wird es in den nächsten Tagen wunderbar bewerkstelligen, allen gerecht zu werden. Behutsam und durchdacht baut sie ihren Unterricht auf, erklärt Schritt für Schritt die Übungen, gibt verschiedenste Variationen für mehr und weniger Geübte.

Kraft und Ruhe – auf der Matte und in der Natur

Sie lässt uns über Fuß- und Zehenübungen einen stabilen Stand auf dem Boden finden, mit Atemübungen unsere Körpermitte erkunden und stärken, um eine gute Basis für die Yogapraxis und die nächsten Tage zu schaffen. Tadasana, der Berg. Wir stehen fest verwurzelt auf der Matte, mit viel Kraft und Aufmerksamkeit in der Körpermitte, Brust und Herz geöffnet, den Kopf aufrecht wie am seidenen Faden mit dem Himmel verknüpft. Das fühlt sich nicht nur gut an, es sagt auch ganz viel darüber aus, worum es im Yoga grundsätzlich geht und was wir davon mit in den Alltag nehmen können, rundet Nina ihre erste Stunde ab. In den folgenden Tagen wird sie uns in ihren phantasievoll geführten Meditationen außerdem immer wieder herrlich tiefenentspannen. Und inspirieren.

Auf dem Weg durch den liebevoll gepflegten Garten zum Frühstücksbuffet ein Blick auf die erhabenen Berge – Tadasana – Kraft und Ruhe. Aber jetzt dann doch auch: Hunger! Vorm Buffet kann ich mich zwischen all den köstlichen vegetarischen Speisen kaum entscheiden. Was für eine Vielfalt! Und alles so frisch und liebevoll zubereitet. Ich fang mit Obstsalat an, press mir ein Glas voll Granatapfelblut dazu und setz mich zu Silvia auf die Sonnenterrasse. Im Gespräch über unsere Yogaerfahrungen sind wir schon bald beim zweiten Teller mit herzhaftem Gemüse-Omelette, Ziegenkäse, Brotaufstrichen und Salaten. Den warmen Pancake mit Kirschen schaff ich leider nicht mehr. Aber ich hab ja noch sieben Mal Frühstück vor mir!

Um unsere Beine streichen abwechselnd ganz friedlich miteinander Katzen und Hunde, die zur LYKIA-Großfamilie gehören. Silvia kennt schon alle mit Namen und sieht als Hunde- und Katzenbesitzerin gleich: Die fühlen sich hier so richtig wohl!

Aktive Auszeit – alles kann ...

In der anschließenden Vorstellungsrunde begrüßen wir mit Nina und Ismail, die das LYKIA als Paar leiten, das ganze Team, eine richtige Großfamilie: Gärtner und Chauffeur, Masseur (Cousin), Havana und ihr Küchenteam, Mustafa (Havanas Mann) und Levent, die morgens Kaffee und abends Bier und Wein ausschenken. Schön ist das, so persönlich. Nach der Vorstellungsrunde der Gäste ist klar: Die meisten suchen Ruhe, Erholung, haben stressige Zeiten hinter sich. Manche wollen einfach nur ausspannen, sind sich noch gar nicht sicher, ob sie Yoga ausprobieren wollen. Andere haben schon die Stiefel geschnürt, freuen sich auf den lykischen Wanderweg, der hinterm Haus vorbei geht, auf Bootstouren, Ausflüge ins benachbarte Olympos oder Chimära, der Berg mit den ewigen Feuern. Es sind einige dabei, die schon mehrmals im LYKIA waren.

  • Köşk, gemütliche Sitzplattform im LYKIA

... nichts muss

Nach ein paar Tagen habe ich erst so richtig verstanden, was Nina und Ismail meinen mit der aktiven Auszeit in ihrem Gäste- und Seminarhaus. Es bedeutet eben auch und vor allem: alles kann, aber nichts muss. Es dauert ein bisschen, bis ich so weit bin, mir auch mal nichts vorzunehmen, ganz aus dem Moment heraus zu entscheiden, ob ich jetzt wandern, zum Strand spazieren will oder einfach in der Hängematte zwischen den Bäumen mit einem Buch liegen bleibe. Und dann lockt da noch das romantische Paradise Café unten am Fluss. Aber dann, in der Hängematte, sogar ohne Buch, kommt sie langsam, diese wohlige Ruhe in mir, wenn man die Seele baumeln lassen kann. Das hatte ich doch länger nicht mehr, auch nicht im Tropenparadies Goa.

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