Gesund durch den Herbst

Yoga bietet uns ein ganzes buntes Bouquet an Möglichkeiten, unser System zu stärken - sowohl körperlich als auch geistig und emotional, das Immunsystem anzukurbeln und die nötige Entspannung zu bekommen. All das hilft uns gesund zu bleiben.

In der kühlen Jahreszeit, mit Dunkelheit, grau in grau, Heizungsluft, zu viel in geschlossenen Räumen sitzend und daher zu wenig Bewegung, können diese Blümchen aus unserem Yoga-Strauß noch wertvoller sein als sonst.

Er heißt nicht umsonst: der Sonnengruß! Oder eigentlich ES! Denn der Sonnengruß ist eigentlich ein Gebet an die Sonne. Surya Namaskar, DAS Gebet an Surya den Sonnengott.

Richtig ausgeführt und verbunden mit den Sonnen-Affirmationen kann er ein wohltuendes Geschenk in den kalten, grauen Wintertagen sein. Er kurbelt den Kreislauf an, streckt und bewegt unseren Körper in alle Richtungen, Vorbeuge, Rückbeuge und regt die Verdauungsenergie und somit unser eigenes inneres Feuer an. So holst du die Sonne in deinen Körper und in dein Herz!

Jeden Morgen drei Runden auf jeder Seite gut ausgerichtet, zusammen mit den Affirmationen innerlich rezitiert, bewirken sie wirklich Wunder. Und mal ganz ehrlich: 10 Minuten für deinen Kreislauf, für Wärme und gute Laune, die kann man finden, ganz egal wie kuschelig das Bett auch ist. Und die tägliche Praxis belohnt dich mit einem guten Körpergefühl und viel Abwehrenergie.

Zusätzlich hat unser Blumenstrauß noch wunderbare andere Farben und Blüten, wie zum Beispiel unsere Atemtechniken, das Pranayama- dem Lenken der Lebensenergie.

Für die kalte Jahreszeit empfiehlt sich Nadi Shodhana - die Wechselatmung.

Diese öffnet und reinigt die Nasengänge, erhöht die Atemkapazität. Die Phasen des Atemanhaltens sind ein hervorragendes Herz-Kreislauftraining (halte dabei den Atem jedoch nicht an, wenn du schwanger bist oder eine Herzerkrankung hast).  So beugt es Erkältungskrankheiten - und auch Heuschnupfen - vor. Energetisch reinigt es alle Nadis - unsere Energieleitbahnen - so dass die Energie in alle Bereiche des Körpers fließen kann und so für die Gesundheit des Körpers mit Sorge trägt. Geistig hilft sie uns, zu unserer inneren Kraft und Ruhe zu kommen.

Setze dich hierfür aufrecht auf deine Unterlage oder auch auf die Kante eines Stuhls. Die linke Hand lege im Chin-Mudra: Daumen und Zeigefinger liegen aneinander auf deinem Oberschenkel.

Die rechte Hand formst du zum Vishnu-Mudra - dabei klappst du Zeige- und Mittelfinger zur Handfläche. Daumen, Ring- und kleiner Finger sind ausgeklappt.

Bringe nun die rechte Hand im Mudra zur Nase. Der Daumen kann hier das rechte Nasenloch verschließen, der Ringfinger das linke, indem du den Finger ganz sanft außen auf das jeweilige Nasenloch legst, dort wo du die feine Kerbe seitlich spüren kannst.

Entspanne nochmal deine Schultern. Nun atme tief und vollständig ein, dann tief und vollständig aus.

  • Verschließe nun mit dem Daumen das rechte Nasenloch: Atme zügig durch das linke Nasenloch ein.
  • Verschließe nun auch das linke Nasenloch: Halte die Luft genauso lange an wie du eingeatmet hast.
  • Öffne das rechte Nasenloch mit dem Daumen und atme ganz fein aus. Lass den Atem so fein werden, dass dein Ausatmen doppelt so lang wird wie dein Einatmen.

Nun beginnst du auf der anderen Seite:

  • Atme rechts wieder zügig ein.
  • Verschließe beide Nasenlöcher und halte wieder genauso lang an wie du eingeatmet hast.
  • Dann öffnest du das linke Nasenloch und atmest links ganz fein aus, doppelt so lang wie du eingeatmet hast.

Dies ist eine Runde, du kannst mindestens fünf Runden üben oder bis zu 30 Minuten. Besser ist es dreimal am Tag fünf Runden zu üben als einmal die Woche 20 Minuten. Hier macht die Regelmäßigkeit den Nutzen.

Ein weiteres Blümchen sind die Kriyas, die Reinigungstechniken.

Hiermit kannst du deinen Körper von Schlacken uns Schleim befreien, die ihn träge und krank machen. Ein einfaches aber sehr effektives Kriya, ganz gleich ob vorbeugend oder wenn der Schnupfen schon zugeschlagen hat, ist die Nasenspülung - Jala Neti.

Hierfür gibt es heute, neben den klassischen Nasenkännchen, auch Hilfsmittel mit denen es etwas einfacher ist. Diese bekommst du sogar in den Drogeriemarktketten oder in Apotheken. Die klassischen Kännchen gibt es im Yoga-Versandhandel. Das Prinzip ist hierbei immer dasselbe:

Du lässt eine Salzwasserlösung durch ein Nasenloch hineinlaufen und durch das andere hinaus.

Dafür ist es angeraten, den Kopf etwas schräg nach vorne zu halten zu dem Nasenloch hin, aus dem das Wasser wieder hinaus kommen soll. Dabei werden Schleim und Borken ausgespült und die Nase befeuchtet.

Zu Beginn gestaltet sich dies etwas schwierig und es will nicht so recht durchfließen. Jedoch nach kurzer Zeit ist es so einfach wie Zähneputzen und du magst darauf nicht mehr verzichten. 

Du kannst die Salzwasserlösung selber mischen aus ½ Teelöffel Meersalz (Achtung: bitte ohne Rieselungsmittel) auf 0,2 Liter Wasser. Oder du nutzt die fertigen Tütchen denen meist auch Mineralien zugesetzt sind, um die Nasenschleimhaut zu unterstützen. Auch diese gibt es im Drogeriemarkt oder in der Apotheke.

Nimm lauwarmes Wasser, das ist angenehm. Etwas kühler wirkt es abschwellend, etwas wärmer löst es den Schleim besser. 

 

Komm gut durch die kalte Zeit und wenn der Schnupfen doch einmal zugeschlagen hat, hat Gabriele hier für dich ein paar wertvolle Handgriffe aus dem Jin Shin Jyutsu für dich zusammengefasst.